Branklyn Garden, in unmittelbarer Nähe von Perth, wird als „finest two acres of private garden in the country“ (ca. 0,8 ha) beschrieben. Auf den ersten Blick sieht man, dass es der Garten eines Pflanzensammlers ist. In diesem Fall handelt es sich um ein Ehepaar (wie schön wenn zwei der gleichen Leidenschaft verfallen sind!), das anfangs des letzten Jahrhunderts das Grundstück erwarb und darauf diesen bemerkenswerten Garten anlegte.
Pflanzen aus allen Herren Länder fanden den Weg hierher und da das Ehepaar Renton um die Platzbegrenzung wusste, ist augenfällig, dass vorallem kleinere Sträucher, Rhododendrons, Bäume hier in der Mehrzahl sind. Obwohl sehr viele Raritäten (für schottisches Klima!) zu sehen sind, bleibt der Eindruck den eines „normalen“, realen, bunten Gartens.
Der blaue Himalayan Poppy hat es mir besonders angetan. Ein solch zartes und doch leuchtendes Blau hätte ich auch gerne in meinem Garten… leider gab es keinen Samen zu kaufen.
Aber es ist doch noch ein Pflanzensouvenir aus Schottland mit heimgekommen. Ein kleines, beinahe schwarzes Gras (Ophiopogon planiscapus Nigrescens) hat den Flug in einem verschlossenen, gepolsterten Briefumschlag, der im Koffer zwischen den Kleidern lag, heil überstanden und steht nun an zwei Stellen in unserem Garten. Ich freue mich darüber, auch wenn ich denke, dass ich hier die Pflanze vielleicht ebenso bekommen hätte
Mir ist aufgefallen, wie in vielen der besuchten Gärten meisterhaft mit Farben, Blattstrukturen, Höhenstaffelungen und Pflanzenarten „gespielt“ wird. Es sieht aus, wie von leichter Hand hingezaubert, ungekünstelt. Dadurch wirken die Gärten nie langweilig, sondern immer wieder neu, spannend und einzigartig.